… weil ich
Empiriker
bin.
Neugier/Angst. Wissen/Erfahrung.
Bewegung in Landschaft.
Erkennen durch Distanz.
Sich spüren.
Austausch in Permanenz.
Leidenschaft. Sackgang.
Hitze und Fremde.
Die Unvergesslichkeit der Tage, der Nächte.
Der Flirt mit dem Desaster.
Der Schutz der Gruppe.
Schwarmintelligenz.
WURZELN UND WACHSEN - Wie etwas anfängt, wo so etwas beginnt?
Auf LSD im Spreewald, im Biosphärenreservat. Eintauchen als Stalker in das Bildtempo Tarkowskis. Das Verbinden natürlicher Tempi der Fließe und Ströme mit dem Jetstream des Denkens. Die Förderlichkeit aus Ungewissheit, Naturraumerfahrung und Fragestellung zum Sinnieren zu allen erdenklichen Themen und Antworten im Überfluss. Später das Wiederentdecken dieser Erlebnisse in Messners Büchern. Die Todeszone! Der perfekte Raum zum Meditieren, den eigenen Wahnsinn ergründen, nicht ergrübelt, nicht erfeiert, sondern durch eine kühne und sinnlose Tat. Nach dem dreiundvierzigsten Buch die Verzweiflung, selbst kein Bergsteiger zu sein, sondern ein unbeholfener Künstler in Faszinationsstarre vor der sportlichen Kasteiung. Dann der Heureka-Moment. Messner schreibt, dass bei Höhengewittern am Manaslu die Steigeisen und Zeltstangen anfangen zu summen. Die enorme Elektrizität in der Luft. Und das war es. Music in the deathzone. Ich mußte einen Weg finden, diese Klänge einzufangen. Aber auch das Atmen, das Röcheln, die Lawinen, der Steinschlag. Sounds von der Grenze des Machbaren. Das würde die Textur bilden, die Grundlage einer Todeszonensinfonie. Schreiben an Bergsteiger. Wer nimmt mich mit? Messner würde, kann aber nicht, er geht gerade nicht in die Berge.
Dann eine Nachricht, die Sachsen vom selbigen Alpinclub sind interressiert. Warten. Euphorie. Ein Virus, der meinen Freundeskreis ansteckt. Auch sie schon immer Reisende. Und vor allem Künstler. Als wir gemeinsam 2004 zum Nanga Parbat aufbrechen, nennen wir uns noch die Deutsche Kunstexpedition. Als wir fünf Wochen später zurückkehren, haben wir mehr erlebt, als wir uns vorstellen konnten und auch lieb sein konnte. Einer unser Bergsteiger kam vom Gipfel nicht zurück. Zurück in Deutschland transformierte sich all das Erlebte, das Dramatische, das Tragische, wie das Schöne in vielfältigste Arbeitsergebnisse, aus denen schließlich Mangan25 entstand. Die Idee, gezielten Reisens im Grenzgangbereich zum Zwecke der Empirie und Inspiration.
Mangan25 ist Reisen ins Innere des Raums.
Raum für Betrachtung. Raum für Erkenntnis. Raum für Vision. Das Reisen ist Zentrum der Erforschung innerer und äußerer Landschaften. Mangan25 ist permanenter Abgleich dieser – zwischen gesellschaftlichem Agreement und Dekonstruktion, dem Status Quo und einer Möglichkeit in der Unmöglichkeit.
Mangan25 ist somit mehr als die Summe ihrer Mitglieder. Eine eigenständige künstlerische Kategorie.
Die Künstlergruppe Mangan25
Mangan25 ist eine interdisziplinäre Künstlergruppe, die als gemeinsame Arbeitsvorraussetzung bereisbare Erfahrungsräume aufsucht. Ungewöhnliche Landschaften, schwer zugängliche Habitate und Expeditionen im Grenzbereich stehen im Fokus. Die Künstlergruppe, im Jahre 2004 gegründet, besteht heute aus zehn Mitgliedern.
Kai-Uwe Kohlschmidt ist eines der Gründungsmitglieder.
Expeditionen
- 2004 Nanga Parbat
- 2008 Simpson Wüste
- 2009 Spitzbergen
- 2010 Anden/Regenwald
- 2011 Abu Dhabi – Rub-Al-Chaly
- 2011 Baltic 1 – Schären/Öland
- 2012 Flußexpedition auf der Oder
- 2012 Namibwüste/Naukluft
- 2013 Flußexpedition auf der Neiße
- 2014 Baltic 2 – Gotland/Christians Oe
- 2015 Maputo – Mocambique
- 2016 Papua Neuguinea
- 2017 Rund Schottland
- 2018 Südstaaten – U.S.A.
- 2019 Sri Lanka
- 2019 Australien
- 2020 Deutschland/Polen
- 2021 Namibia
- 2022 Südstaaten – U.S.A.